Marc Dürr und Elise Poncet setzen neue Bestzeiten
Neuer Streckenrekord von 1:49:39,15 Stunden – 320 Teilnehmer am Start
Gänsehautfeeling am Start, als das international besetzte Teilnehmerfeld des Hochstaufen-Trailruns beim SALOMON Alpenstadt City&Trail am Samstagvormittag von Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung ins Rennen geschickt wurde. Marc Dürr, der zweitplatzierte des Vorjahres, legte einen glatten Start-Ziel-Sieg mit Streckenrekord hin. Bei den Damen setzte Elise Poncet neue Maßstäbe.
19 Kilometer und 1.350 Höhenmeter lagen vor den Athleten und Athletinnen, die nicht nur aus ganz Europa antraten, sondern sogar aus dem Iran und Irak, aus China, Brasilien und Neuseeland. Insgesamt waren 28 Nationen gemeldet. Zu Beginn ging es für das Teilnehmerfeld flach dahin bis in den Bad Reichenhaller Ortsteil Nonn. Von da liefen sie hinauf zur Padinger Alm, über den ausgesetzten schwierigen Steig „Stoanane Jaga“ zum Reichenhaller Haus und über den Normalweg „Barthlmad“ wieder hinunter.
Die Zwischenzeitnehmung an der Padinger Alm erreichte als erster der Deutsche Marc Dürr in 19:06,27 Minuten. Ihm unmittelbar auf den Fersen war Titelverteidiger Hans-Peter Innerhofer (19:08 Minuten) aus Österreich. Rund 20 Sekunden hinter dem Duo passierte der Schweizer Rémy Dénervaud die erste Zeitnahme.
Bei den Damen führte die Slovakin Silvia Schwaiger in 22:15,49 Minuten das Feld an, gefolgt von Elise Poncet (22:21:17) aus Frankreich. Doch die eigentlichen Streckenherausforderungen gingen bei der Padinger Alm erst los: Der Hochstaufen-Trailrun gilt als technisch äußerst anspruchsvoll, das Gelände ist steil und ausgesetzt. Skibergsteiger Marc Dürr kam das zugute. Er behielt auch bergauf die Führung und erreichte nach 1:07:06 Stunden das Reichenhaller Haus, dahinter Lukas Gasser (1:09,46 Stunden) aus Italien und Hans-Peter Innerhofer (1:09,47). Bei den Damen kam Elise Poncet nach 1:19,14 Stunden am höchsten Punkt des Rennens an, gefolgt von Anna Plattner (1:20,19 Stunden) aus Österreich und Silvia Schwaiger (1:20,50 Stunden).
Ab dem Reichenhaller Haus ging es dann nur noch abwärts, wobei der Downhill beim Trailrun oft entscheidender für den Ausgang des Rennens ist als der Aufstieg. Es sind absolute Konzentration und Trittsicherheit gefragt. Marc Dürr gab weiterhin ordentlich Gas und war als erster am Nonner Stadion und damit zurück im flachen Gelände. Auf Asphalt gings an der Saalach entlang rund drei Kilometer ins Ziel am Rathausplatz. Mit scheinbar lockeren Beinen ließ er sich vom Applaus der vielen Zuschauer und unter Anfeuerung der Cheerleader des TSV Bad Reichenhall über die Ziellinie tragen. Mit 1:49:39,15 Stunden setzte Marc Dürr (Salomon Running Team Deutschland) eine neue Bestmarke beim Hochstaufen-Trailrun und verbesserte die Zeit aus 2023 um 51 Sekunden. Die setzte sein Verfolger Hans-Peter Innerhofer (Salomon Running Team Austria), dem diesmal in 1:52:10,06 Stunden nur Rang zwei blieb. Der alte und neue Drittplatzierte heißt Lukas Gasser (Team Scarpa) in 1:52:37,55 Stunden. „Je länger der Berg wurde, desto mehr konnte ich meine Fähigkeiten ausspielen und einen Vorsprung rauslaufen. Ich bin froh, dass er gereicht hat. Es hat richtig Spaß gemacht, super Strecke, super Event“, sagte der Hochstaufen-Trailrun-Sieger 2024, Marc Dürr, im Ziel.
Bei den Damen flog Elise Poncet (Team Arc’teryx) fast hinunter ins Tal und verwies mit einer Siegerzeit von 2:06:26,97 Stunden Anna Plattner (2:09:07,03) und Silvia Schwaiger (Salomon Running Team Austria) in 2:10:12,25 Stunden auf die Plätze zwei und drei. Es sei eine sehr abwechslungsreiche, schnelle und herausfordernde Strecke, so die Französin, die erstmalig beim Salomon Alpenstadt City&Trail an den Start ging.
Der Hochstaufen-Trailrun war heuer zum zweiten Mal Auftaktveranstaltung der SALOMON Golden Trail National Series (GTNS), einer weltweit ausgetragenen Trailrunning-Wettkampf-Serie. Die 400er Teilnehmer-Marke konnte am Hochstaufen nicht ganz geknackt werden, 370 Athletinnen und Athleten waren für den Lauf gemeldet, an den Start gingen 320. Der älteste Athlet war der 70-jährige Hans Schinko (TSV 1860 Fanclub Bad Reichenhall-Piding), der jüngste im Feld war Jan Tengler (18 Jahre) aus Eching in Niederbayern. Als Lokalmatadoren der Region waren unter anderem Ex-Profi-Triathlet Stefan Holzner, Florian Holzinger und Mario Lehmann vertreten. Richard Utzmeier aus Freilassing lief sowohl den Hochstaufen-Trailrun als auch den 10-Kilometer Citylauf am Abend.
Die Bergwacht übernahm mit rund 35 Personen die Sicherungen der kompletten Trailstrecke am Hochstaufen. Eine Athletin stürzte bergab und verletzte sich an der Wirbelsäule, sie musste mit dem Hubschrauber abtransportiert werden. Am Rathausplatz hatte das Rote Kreuz den gesamten Veranstaltungstag über sein Zelt aufgebaut, die Sanitäter und Sanitäterinnen mussten einige Blessuren aber keine ernsthaften Verletzungen verarzten. Die Freiwillige Feuerwehr sicherte zum Schutz aller Athleten und Athletinnen die neuralgischen Punkte im Straßenverkehr. Auch der Veranstalter des Laufevents, der TSV Bad Reichenhall, hatte zahlreiche freiwillige Helfer und Helferinnen im Einsatz, Unterstützung kam vom Team des Stadtmarketings Bad Reichenhall. Streckenverantwortlich für den Hochstaufen-Trailrun waren Philipp Reiter und Steve Auch.