BAD REICHENHALL. Am vergangenen Wochenende ging der erste „Alpenstadt City&Trail“ über die Bühne. Zwei Tage geballte Sportstimmung, erst beim RupertusThermen-Citylauf mitten durch die Innenstadt, dann beim Hochstaufen-Trailrun einmal über Reichenhalls Hausberg. Insgesamt waren bei der zweitägigen Veranstaltung 465 Athleten und Athletinnen gemeldet, darunter 95 Kinder. 

Perfekter hätten die Bedingungen für das zweitägige Laufevent nicht sein können. Schon am Samstagnachmittag klarte der Himmel auf, als die über hundert freiwilligen Helfer aus allen 25 Abteilungen des TSV Bad Reichenhall letzte Hand beim Aufbau des Start- und Zielbereichs am Reichenhaller Rathausplatz anlegten. Um 18 Uhr wurde dann als erstes der Laufnachwuchs auf die Strecke geschickt. Für ihn ging es rund 700 Meter über die Ludwigstraße, die Schachtstraße und über die Poststraße zurück zum Rathausplatz. Insgesamt waren 95 Mädchen und Jungen im Alter von sechs bis zwölf Jahren dabei. Streckenverantwortlicher Tommy Pfeilschifter führte den Pulk an und brachte auch das letzte Kind sicher ins Ziel. Am schnellsten waren bei den Buben Dion Sllamniku (TSV Bad Reichenhall) in 2:19 Minuten vor Luca Moser (TSV Bad Reichenhall) in 2:25,89 Minuten und Florian Schmuck (SC Weißbach) in 2:26,82 Minuten. Bei den Mädchen lief Marie Klinger (SC Anger) in 2:32,93 Minuten auf Platz 1 vor Franziska Link in 2:34,68 Minuten und Veronika Havixbeck (SC Ainring) in 2:44,14 Minuten. 

95 Kinder am Start

Ein-, zwei- oder dreimal durch die Stadt  

Gleich im Anschluss an den Kinderlauf ging es mit dem Hobby- und dem 10-Kilometer-Lauf weiter. Bad Reichenhalls Oberbürgermeister Dr. Christoph Lung schickte das Feld ins Rennen und lief auch selbst mit. Für die Hobbydistanz hatten sich 52 Teilnehmer gemeldet, darunter auch einige Nordic Walker. Sie alle konnten während des Laufes entscheiden, ob sie auf dem Stadtkurs eine Runde mit 3,33 Kilometer oder zwei absolvieren. Für die längere Distanz entschieden sich 23 von ihnen. Beim Hobbylauf wurden keine Ergebnis- sondern nur alphabetische Einlauflisten geschrieben. Das Motto: Dabei sein ist alles und alle sind Sieger. Ehrgeiziger waren die 141 Läuferinnen und Läufer der amtlich vermessenen 10-Kilometerstrecke. Sie hatten drei Runden zu absolvieren und passierten immer wieder den Reichenhaller Rathausplatz. Nicht nur hier wurden sie von vielen Zuschauern und der Cheerleaderabteilung des TSV Bad Reichenhall angefeuert. Der Kurs führte das Läuferfeld über die Ludwig- und Salzburger Straße bis nach St. Zeno und über die Ottilien- und Mackstraße, den Königlichen Kurgarten, die Bahnhofstraße, den Ortenaupark und über die Poststraße zurück zum Rathausplatz. Als erster war nach 32:47,38 Minuten der Österreicher Manfred Steger (LC Sicking) im Ziel. „Ich bin sehr zufrieden, das Publikum und die Stimmung hat ziemlich motiviert.“ Knapp 20 Sekunden nach dem Erstplatzierten passierte sein Landsmann Stefan Litzlhammer in einer Zeit von 33:04,67 Minuten die Ziellinie. Den dritten Platz holte sich Florian Wiesholler (Grabenstätt) in 33:36,76 Minuten. Bei den Damen war Eszter Varga (Landau Running Company) aus Frankenthal die schnellste, ihre Siegerzeit: 39:14,76 Minuten. Platz zwei und drei sicherten sich zwei bekannte Gesichter des ehemaligen RupertusThermen-Laufs. Carmen Keppler (SV Oberkollbach) wurde in 41:36,57 Minuten Zweite, Angelika Burgstaller (SC Ainring) in 44:33,12 Minuten Dritte. Von neun gemeldeten Staffeln war das Team mit Johanna Link, Angelika Feldbacher und Gordon Nogalla am schnellsten. Der erste Tag des Alpenstadt City&Trail ging am Abend mit Livemusik der Band „The Dibbs“ zu Ende. 

Auf geht’s beim Citylauf – Ein, zwei oder drei Runden in der Stadt

Siegerzeit bei knapp über zwei Stunden

Am Sonntagmorgen meldete das Reichenhaller Haus am Hochstaufen kalte 1,5 Grad Celsius, um Mittag herum sollte am Gipfel sogar kurzzeitig leichter Schneefall einsetzen. Steve Auch, Streckenverantwortlicher für den Trailrun, wies die 150 Läuferinnen und Läufer vor dem Start noch mal genau ein. Zur Pflichtausrüstung gehörten für alle feste Trailrunningschuhe, eine Rettungsdecke, Regenjacke, Faltbecher und Mobiltelefon, auf das für den Notfall die Nummer der Bergwacht Bad Reichenhall gespeichert werden konnte. Dann ging es für die Athleten unter großem Applaus auf die Strecke – und die hatte es in sich. Anspruchsvolle 17 Kilometer und knapp 1.400 Höhenmeter, die sich vor allem an Könner richteten. Über den schwierigen und teilweise ausgesetzten Steig „Stoanane Jaga“ ging es zum Hochstaufen hinauf und über den Normalweg „Bartlmahd“ wieder hinunter, zurück zum Rathausplatz. 

Nach 1:14:24 Stunden erreichte Georg Steinbacher aus Weißbach an der Alpenstraße als erster das Reichenhaller Haus und machte sich auf den Abstieg. Gegenüber seinen Verfolgern Maximilian Grieser (Salomon) und Anian Rottmüller (TuS Bad Aibiling) hatte er rund vier Minuten Vorsprung, von dem auf der Padinger Alm allerdings nur noch 30 Sekunden übrig waren. Am Ende musste Georg Steinbacher den Bad Reichenhaller Maximilian Grieser in der Nonner Au vorbeiziehen lassen, der sich mit 2:01:45 Stunden den Sieg holte. „Es war top, ich mag das gerne, vor allem den Downhill. Und Wind und Schnee stören mich auch nicht.“

Platz drei konnte Anian Rottmüller in 2:04:08 Stunden halten. 

„Berglauf-Urgestein“ Stephan Tassani-Prell (SC Ainring) landete mit 2:20:26 Stunden auf Gesamtplatz 17, gleich dahinter lief der mehrmalige RupertusThermen-Halbmarathonsieger Stefan Holzner über die Ziellinie.

Bei den Damen lag zunächst Vortagessiegerin über die 10-Citykilometer, Eszter Varga, in Führung, musst sich dann aber der Siegerin Waltraud Berger (TG Salzachtal) geschlagen geben. Sie brauchte 2:35:02 Stunden und war damit im Ziel mehr als zufrieden. „Ich habe mit zehn Minuten mehr gerechnet, aber es war heute optimal zum Laufen. Nur etwas rutschig war es.“

Platz drei holte sich Kathi Baumgartner (Riap Sport) in 2:44:12 Stunden. 

Die Energie reicht sogar noch für einen Zielsprung nach 19 km und 1.400 Höhenmeter

International und gut gesichert

Insgesamt liefen neben Eszter Varga noch vier weitere Athleten und Athletinnen an beiden Wettbewerbstagen, und zwar Marco Demmerle (Landau Running Company), Carmen und Stefan Keppler (SV Oberkollbach) sowie Sergej Schneider (Elektro Maier GmbH). Die größte Mannschaft brachte beim ersten Alpenstadt City&Trail der TSV Bad Reichenhall selbst mit 34 Teilnehmern an den Start, gefolgt von der Gebirgsjägerbrigade 23 (13 Teilnehmer) und dem TSV Berchtesgaden (12 Teilnehmer). Es nahmen insgesamt Starter aus acht verschiedenen Nationen teil, darunter die USA, Spanien und Schweden.Mit Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Bad Reichenhall, dem Roten Kreuz und der Bergwacht konnte das zweitägige Event reibungslos und unfallfrei ablaufen. Und es soll auch im kommenden Jahr wieder stattfinden, das gab der TSV Bad Reichenhall bereits bekannt. „Wir freuen uns sehr, dass die Premiere so gut angekommen ist. Die Stimmung am Rathausplatz und auf der Strecke war super, das haben uns auch die Athleten und Athletinnen bestätigt. Danke an alle Helfer und die Sponsoren, die so eine große Veranstaltung erst möglich machen“, so Martin Dufter, 2. Vereinsvorstand. Auch die Bad Reichenhall Tourismus & Stadtmarketing GmbH wird wieder mit im Boot sein, wie Florian Becker bestätigte: „Zwei Läufe mit applaudierenden Zuschauern an den Strecken in der Innenstadt und am Berg und einem Rahmenprogramm für Groß und Klein, da war für alle was dabei. Wir freuen uns jedenfalls jetzt schon wieder auf nächstes Jahr.“