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Wolfgang Krämer, Wegereferent der DAV Sektion Bad Reichenhall, gab im Rahmen des Presse- und Sponsorenfrühstücks des Salomon Alpenstadt City&Trail 2025 informative Einblicke in die Arbeit des freiwilligen Wegeteams – und was das mit Trailrunning zu tun hat.

Das Arbeitsgebiet des DAV-Wegeteam, Sektion Bad Reichenhall, umfasst nicht nur das Staufenmassiv – auf dessen Wegen der City&Trail Hochstaufen-Trailrun verläuft, sondern auch das Lattengebirge, das Ristfeuchthorn und das Sonntagshorn. Insgesamt werden von den Ehrenamtlern 23 Steige mit einer Wegelänge von 120 Kilometern gepflegt und instandgehalten. Die Steige sind unter den Teammitgliedern in eigene Arbeitsbereiche aufgeteilt. Die Wegebetreuer begehen und kontrollieren die Steige eigenverantwortlich in regelmäßigen Abständen und erledigen die Instandsetzungsarbeiten im Rahmen ihrer Möglichkeiten. 

Was ihnen zunehmend große Probleme bereitet, sind Extremwetterereignisse. Nicht nur häufigere Starkregen verursachen gravierende Schäden an den Steigen. Wolfgang Krämer: „Im vergangenen September richtete beispielsweise ein großflächiger Schneebruch große Schäden in den umliegenden Wäldern und auf unseren Steigen an. Ich habe 45 Jahre beim Forst gearbeitet aber so etwas noch nie gesehen. Wir haben über 300 Stunden an Arbeit investiert, mittlerweile sind alle Steige wieder begehbar. Der finanzielle Aufwand lag bei circa 10.000 Euro, unter anderem für das Material. An dieser Stelle vielen Dank an die Bayerischen Staatsforsten, die uns auf einigen Wegabschnitten unterstützt haben.“

Sein Appell: Die Unterhaltung der Wege im Ehrenamt sei kaum noch zu stemmen. Grundlegende Sanierungen könne der Verein nicht leisten, man leben von einer rund 150 Jahre alten Substanz. Damals seien die Steige entstanden, um die Berge zu erschließen. „Sie sind Kulturgut und Visitenkarte für die Region und bringen Wertschöpfung. Der Tourismus bewirbt und vermarktet sie, daher sollte die Finanzierung auch auf mehrere Schultern verteilt werden“.

Berge sind keine Sportgeräte

Wolfgang Krämer war selbst lange aktiver Bergläufer und früher auch beim ehemaligen „Hochstaufenlauf“ am Start – sozusagen der Vorläufer des jetzigen Salomon Alpenstadt City&Trail mit Ziel beim Reichenhaller Haus.

„Wir vom DAV haben keinerlei Probleme mit Trailrunnern, ich möchte aber auf zwei Dinge hinweisen: Die Berge und Wälder sind Lebensraum, kein Sportgerät, das sollte man vor allem in Bezug auf seine Trainingszeiten beachten. Und bitte nehmt keine Abkürzer, weil sie den bestehenden Wegen beziehungswiese dem Gelände sehr schaden“. Im Namen des gesamten Organisationsteams des vom TSV Bad Reichenhall veranstalteten Salomon Alpenstadt City&Trail dankte der Streckenverantwortliche Steve Auch dem DAV. „Man muss ganz klar sagen, würdet ihr die Wege nicht pflegen und instand halten, könnten wir so eine Veranstaltung nicht durchführen.“